Praktische Tipps für Eure Reise an den Balaton 

Wir möchten mit Euch nicht nur schöne Eindrücke, sondern auch praktische  Informationen teilen – und Euch so bei der Reiseplanung bestmöglich unterstützen. 

Anreise 

Leider gibt es aktuell keine sinnvolle Zugverbindung zwischen Wien und dem Balaton.  Von einer Anreise mit dem Zug würden wir daher eher abraten. FlixBus bietet eine  Verbindung mit Umstieg über Maribor nach Siófok an – allerdings dauert auch diese  schnellste Variante über acht Stunden, weshalb wir sie nicht empfehlen würden. 

Ein kleiner Flughafen befindet sich in der Nähe von Hévíz, wird jedoch derzeit nur mit  Charterflügen bedient – vereinzelt auch aus Dresden. 

Die bequemste und schnellste Möglichkeit ist die Anreise mit dem Auto von Wien über  den Grenzübergang Klingenbach/Sopron. Obwohl in Ungarn in den letzten Jahren viele  Autobahnen gebaut wurden, gibt es zwischen Sopron und dem Balaton leider keine  durchgehende Autobahn, sondern nur Landstraßen – deren Zustand leider nicht überall  ideal ist. Die Schnellstraße M85 beginnt zwar direkt hinter der Grenze, führt aber nur  etwa 25 Kilometer in Richtung Plattensee. Für diese Strecke ist eine Autobahnvignette  erforderlich, die für 10 Tage 6.620 Forint kostet (Stand Mai 2025). Auch eine  Tagesvignette ist erhältlich, kostet aber mit 5.320 Forint fast genauso viel. 

Die Zeitersparnis durch die Schnellstraße gegenüber der Landstraße beträgt etwa 25– 30 Minuten pro Richtung. 

Eine weitere Möglichkeit – abhängig von eurem Wohnort – ist, über  Nickelsdorf/Hegyeshalom bis Győr auf der Autobahn zu fahren und dann auf die  Landstraße 83 zu wechseln. 

Obwohl die Anreise etwas abenteuerlich klingt, dauert die Fahrt von Wien zum Balaton  in der Regel nicht länger als drei Stunden. Auf unserem Blog zeigen wir Euch, warum es  sich lohnt, diese kleine Herausforderung anzunehmen! 

Geld wechseln 

Offizielles Zahlungsmittel in Ungarn ist der Forint – Euro wird in der Regel nicht  akzeptiert. Kartenzahlung ist jedoch fast überall möglich, mit wenig Ausnahme, wie  zum Bespiel auf dem Bauernmarkt.

Wechselstuben findet Ihr in größeren Städten wie Keszthely, Hévíz, Tapolca,  Balatonfüred usw. Wir empfehlen, bereits in Sopron Geld zu wechseln – entweder  direkt nach der Grenze (der Wechselkurs ist dort in der Regel etwas ungünstiger) oder  bei der Stadteinfahrt (z. B. bei „Limit Change“, Mo–Sa 8–19 Uhr). Etwas weiter  stadteinwärts gibt es eine weitere Filiale in der Nähe des Interspar mit längeren  Öffnungszeiten („Limit Change“, täglich 6:30–21 Uhr, So 9–19 Uhr). 

Beste Reisezeit 

Die Hauptsaison am Balaton dauert von Mitte Juli bis zum Wochenende nach dem 20.  August – ideal zum Baden und wegen zahlreicher Veranstaltungen. An den  Wochenenden kann es in dieser Zeit jedoch sehr voll werden, und die Strände sind oft  überfüllt. Besonders rund um den 20. August, dem ungarischen Nationalfeiertag, reisen  viele Ungarn für ein verlängertes Wochenende an den See. Ein Besuch in diesem  Zeitraum ist daher nur eingeschränkt zu empfehlen. 

Eine ideale Reisezeit ist der Zeitraum von Juni bis Mitte Juli. Die Sommerferien beginnen  in Ungarn meist schon Mitte Juni, doch der Monat Juni bleibt dennoch angenehm ruhig.  Auch der Mai ist eine gute Wahl für einen Besuch – das Wetter ist oft schon sehr schön,  die Natur blüht, und man kann die Ruhe genießen. In dieser Zeit kann es allerdings  vorkommen, dass manche Lokale zu Wochenbeginn noch geschlossen haben. Mutige  können im Mai sogar schon einen Sprung ins Wasser wagen.

Christi Himmelfahrt und Fronleichnam sind in Ungarn übrigens keine gesetzlichen  Feiertage, sodass es an diesen langen Wochenenden weniger Andrang gibt – ideal für  entspannte Ausflüge in die Region. 

Der September ist dem Mai ähnlich, hat jedoch einen großen Vorteil: Das Wasser ist  dann meist wärmer als im Frühling, weshalb der Monat sich besser zum Baden eignet.  Außerdem finden viele Veranstaltungen rund um das Thema Wein statt. 

Strand 

Wer Lignano mit seinen langen Sandstränden, Strandbars und durchorganisierten  Liegestuhlreihen kennt, wird am Balaton eine ganz andere Art von Badeurlaub  erleben. 

Die meisten Strände am Balaton werden von den örtlichen Gemeinden verwaltet, und in  der Regel ist zwischen dem 1. Juni und Ende August Eintritt zu zahlen. Für Erwachsene  liegen die Preise meist zwischen 1.500 und 2.500 Forint. Unter der Woche ist es  günstiger, und in kleineren Orten oft preiswerter als in touristischen Städten, wie  Balatonfüred. Es gibt auch ermäßigte Drei-Tages- oder Wochenkarten, sowie  Familientickets. 

Die Strände erinnern eher an weitläufige Wiesen mit schattenspendenden Bäumen,  Spielplätzen und einigen Imbissständen – weniger an klassische Sandstrände.  Liegestühle sind nur vereinzelt vorhanden, daher empfiehlt es sich, eine eigene  Picknickdecke oder ein Strandtuch mitzubringen. An manchen Stränden können  Liegestühle jedoch auch gemietet werden. 

Ins Wasser gelangt man entweder über Metalltreppen oder – vor allem im Kinderbereich  – direkt über einen flachen Sand- oder Kieselabschnitt.

Der Balaton punktet weniger mit mediterranem Flair, dafür aber mit entspannter  Atmosphäre, Familienfreundlichkeit und einem naturnahen Badeerlebnis.

Trinkgeld am Balaton 

In Ungarn – und somit auch am Balaton – ist es üblich, in Restaurants etwa 10 % Trinkgeld zu geben. Es handelt sich dabei jedoch nicht um eine Pflicht, sondern um eine freundliche Geste. Je nach Zufriedenheit kann der Betrag zwischen 5 und 15 % variieren. 

Seit der starken Inflation vor einigen Jahren ist es verbreitet, dass manche Restaurants automatisch 10–15 % Servicegebühr zur Rechnung hinzufügen. In solchen Fällen sollte man natürlich kein zusätzliches Trinkgeld mehr geben. Diese Gebühr ist meist am unteren Rand der Speisekarte vermerkt, dennoch empfiehlt es sich, bei der Bezahlung nachzufragen, ob das Trinkgeld bereits enthalten ist. 

Achtung: Diese Praxis betrifft nicht nur gehobene Lokale – auch in einfacheren Restaurants mit Bedienung, z. B. am Strand oder in Cafés, kann eine Servicegebühr verrechnet werden. 

Wenn man während des Urlaubs Dienstleistungen wie Massage, Pediküre oder Friseur in Anspruch nimmt, ist es ebenfalls üblich, ein kleines Trinkgeld zu geben. 

Einkaufen am Balaton: Supermärkte, Märkte & Hofläden 

In allen größeren Städten rund um den Balaton – etwa in Keszthely, Tapolca, Balatonfüred und anderen – gibt es eine große Auswahl an Supermärkten. Alle bekannten Ketten aus Österreich außer Billa sind vertreten. Zusätzlich findet man ungarische Anbieter Coop und CBA und Tesco aus England. Lidl ist besonders beliebt für seine gute Auswahl und Qualität bei Obst und Gemüse. Das qualitativ hochwertigste Sortiment bietet unserer Erfahrung nach Spar.  

Der bekannteste Markt der Region ist der Liliomkert Markt in Káptalantóti, der jeden Sonntagvormittag stattfindet. Ein früher Besuch lohnt sich, denn ab späten Vormittag wird es sehr voll – und die besten Produkte sind dann oft schon weg. Das Angebot ist vielfältig: von frischem Brot, Käse, Obst und Gemüse über Marmeladen bis hin zu Antiquitäten. 

Auch in anderen Orten gibt es regelmäßig Märkte: 

  • Tapolca – Dienstag und Freitag 

  • Keszthely – täglich 

  • Hévíz – Donnerstag und Samstag 

  • Dörgicse – jeden zweiten Samstag 

Im Balaton-Oberland kann man vielerorts direkt bei landwirtschaftlichen Betrieben einkaufen. Unsere besondere Empfehlung: Kinga Kamrája in Káptalantóti. Der Hof liegt etwa einen Kilometer vom Markt Liliomkert entfernt, Richtung Köveskál, bei Kilometerstein 14 auf der rechten Seite. Angeboten werden Ziegenkäse sowie Mangalica-Wurst und -Schinken aus eigener Produktion. Außerdem findet man dort auch Produkte anderer Bauern wie Brot, Eier oder Marmelade. 

Öffnungszeiten von Kinga Kamrája: 

  • Sommer: Mittwoch–Samstag 9–18 Uhr, Sonntag 9–15 Uhr 

  • übrige Monate: Donnerstag–Sonntag 9–15 Uhr 

Die wohl bekannteste Bäckerei der Region ist Búzalelke in Kisapáti (Bem Apó utca 11). Hier gibt es hervorragendes Sauerteigbrot, Gebäck und Kuchen – alles handgemacht. Leider sind viele Produkte oft früh ausverkauft. Wer ohnehin in der Nähe ist, sollte unbedingt vorbeischauen. Für eine längere Anfahrt lohnt sich der Besuch nur, wenn man früh genug dran ist – uns ist es schon öfter passiert, dass wir leer ausgegangen sind. 

Eine weitere tolle Adresse ist die Várvölgyi Pékség mit ausgezeichnetem Sauerteigbrot und Gebäck. Besonders beliebt bei Mira und Attila: die Kakaoschnecke. Die schöne Bäckerei mit Café befindet sich direkt am Hauptplatz in Keszthely (Kossuth u. 39). Die Backwaren gibt es außerdem in mehreren kleinen Supermärkten, z. B. im Príma-Markt in Vonyarcvashegy (Rákóczi Ferenc u. 2–4) oder im Gemüseladen neben dem Coop in Balatongyörök (Kossuth Lajos u.). 

 

 

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